Donnerstag, 25. September 2014

Brüeler Stadtvertreter lehnen einstimmig Planung zum Ausbau des Keezer Damms ab

Erneut waren viele Einwohner zur Sitzung gekommen.

Der Keezer Damm - eine geschlossene Allee.

Zur Stadtvertretersitzung am Donnerstagabend im Brüeler Bürgerhaus mussten erneut Stühle in den Saal geholt werden. Aus Golchen, Necheln, Keez, Thurow und Brüel waren Einwohner gekommen. Er freue sich über dieses Interesse, so Bürgermeister Jürgen Goldberg, mache aber gleich darauf aufmerksam, dass laut Kommunalverfassung Bürger zu Themen auf der Tagesordnung weder Fragen stellen noch sich äußern dürften. Intensiv genutzt würde auch die Bürgermeistersprechstunde am Montag, informierte er. Weil es da nur ein kleiner Kreis sei, in dem man Standpunkte austausche, müsse man vielleicht eine andere Form dafür finden, so Goldberg.

Das Interesse der Bürger galt an diesem Abend der Beschlussvorlage über den Antrag der Landgesellschaft MV mbH im Auftrag der Agrarhof Brüel e.G. zur Planung des Ausbaus der Zufahrtstraße nach Keez.
Goldberg erläuterte, dass die Zufahrtsstraße von der B 104 nach Keez auf einer Länge von 309 Metern bis zum Abzweig zur geplanten Milchviehanlage, für die noch kein Bauantrag vorliegt, ausgebaut werden solle. „Die Straße ist Stadteigentum und als geschützte Allee ausgewiesen. Wir sind in der Pflicht“, so der Bürgermeister. Im Zuge des Ausbaus  sollen zwei Linden gefällt werden. Die asphaltierte, 3,50 Meter breite Straße ist in gutem Zustand.

Torsten Lange erklärte für den Bauausschuss, dass dessen Mitglieder zum gegenwärtigen Zeitpunkt „absolut dagegen“ seien. Burkhard Liese mahnte für den Hauptausschuss an, „man muss aufpassen, dass wir nicht ausgetrickst und uns Einzelmaßnahmen vorgelegt werden“. Die Bürgerbeteiligung sei groß, erklärte er. „Ich finde es schade, dass keiner vom Agrarhof und von der Landgesellschaft hier ist“. Einstimmig habe sich ebenso der Umweltausschuss gegen eine Planung ausgesprochen, informierte Birgit Jepsen.

Die Stadtvertreter machten deutlich, dass sie den Ausbau einer Zufahrtsstraße nach Keez nicht losgelöst von den weiteren geplanten Bauvorhaben des Agrarhofes sehen: der Milchviehanlage in Keez und den Gärreste-/Güllebehältern in Thurow und Necheln. Sie fordern ein Gesamtkonzept unter Einbeziehung der Anwohneranliegen.

Auf die Beschlussvorlage eingehend, erklärte Goldberg, dass er die Alternativen, die es geben solle, vermisse. „Die müssen geprüft und uns vorgelegt werden“. Zu hören war beispielsweise von der Errichtung einer Parallelstraße unter Nutzung der vorhandenen Einfahrt.

Die Stadtvertretung beschloss einstimmig, die Zustimmung zur Planung des Ausbau der Zufahrtsstraße und der damit verbundenen Fällung von zwei Alleebäumen nicht zu erteilen, was spontan mit Beifall aus den Publikumsreihen gedankt wurde.

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