Bürgerinitiative für nachhaltige Landwirtschaft in der Gemeinde Brüel
Dienstag, 17. Januar 2017
Mittwoch, 4. Januar 2017
Nitratbericht : Dünger belastet Grundwasser
Gefahr im Wasser: Im deutschen Grundwasser
findet sich noch immer zu viel Nitrat. Zwischen 2012 und 2014 wurde der
zulässige Grenzwert von 50 Milligramm je Liter an 28 Prozent der
Messstellen überschritten. Das geht aus dem Nitratbericht der Bundesregierung hervor, den das Umweltministerium gestern veröffentlicht hat. In den vergangenen Jahren habe sich die Nitratbelastung „nur geringfügig verbessert“, hieß es.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern ist das
Grundwasser in Gefahr. 29 Vorkommen im Land sind nach Angaben des
Agrarministeriums in einem guten Zustand, 24 aber seien teilweise so
stark belastet, dass die zulässigen Grenzwerte überschritten wurden.
Angesichts dr hohen Nitratwerte in Deutschland
kommt aus den Ländern der Ruf nach Konsequenzen. „Dass der aktuelle
Bericht der Bundesregierung deutschlandweit keine Verbesserung der
Grundwasserqualität aufzeigt, sondern dass an zahlreichen Messstellen
die Grenzwerte für Nitrat überschritten werden, bestätigt uns in unserer
Forderung nach einer deutlichen Verschärfung der Düngeverordnung“,
erklärte NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel (Bündnis 90/Grüne)
gestern im Gespräch mit unserer Berliner Redaktion. „Fünf Mal schon hat
der Bundeslandwirtschaftsminister eine Vorlage angekündigt. Fünf Mal
Fehlanzeige“, so Remmel. Angesichts der vorliegenden Klage der
EU-Kommission drohten jetzt empfindliche Geldstrafen in Milliardenhöhe,
die Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt (CSU) zu verantworten habe.
„Ich fordere die Bundesregierung auf, zügig eine wirksame
Düngeverordnung umzusetzen“, so Remmel. Ähnlich äußerte sich
Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne): „Was da
auf Bundesebene beim Grundwasserschutz präsentiert wird, ist ein
Trauerspiel.“ Schmidt müsse sich nun schon von den eigenen
Koalitionskollegen aus dem Umweltministerium „die Leviten lesen lassen“.
Der aktuelle Nitratbericht sei „eine schallende Ohrfeige“ für den
Minister: „Seit Jahren ist bekannt, dass auf fast einem Drittel der
Flächen in Deutschland der Nitrat-Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter
überschritten wird.“
Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt wies die
Kritik zurück. „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Novelle das
Düngerechts“, so der CSU-Politiker gestern im Gespräch mit unserer
Berliner Redaktion. Noch im Januar würden dazu Gespräche zwischen den
Staatssekretären und mit Ministern der Bundesländer stattfinden: „Wir
gehen davon aus, dass mit den vorgesehenen Anpassungen mittelfristig
deutliche Verbesserungen bei der Verringerung der Nitrateinträge in die
Gewässer erzielt werden können.“ Die Landwirtschaft und vor allem die
kleineren Betriebe dürften jedoch nicht mit überzogenen Forderungen
belastet werden.
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