Zur Trinkwassersituation in Brüel
und seinen Ortsteilen hatte es auf der Brüeler Stadtvertretersitzung in
der Vorwoche Anfragen bzw. Informationen gegeben. Stadtvertreterin
Nadine Borawski erklärte, dass die Hausbrunnen in Neu Necheln erneut
durch das kreisliche Hygieneamt beprobt worden seien. „Die Uranwerte
haben sich noch einmal erhöht“, erklärte sie. Es werde nötig, gemeinsam
mit der mea Maßnahmen zu ergreifen, so wie es auch der Landkreis
gefordert habe, erklärte daraufhin Brüels Bürgermeister Jürgen Goldberg.
Wie SVZ berichtete, waren bei einer Untersuchung des Grundwassers in
einem Hauswasserbrunnen in Necheln erhöhte Uran-Werte festgestellt
worden. Ein Brunnen wurde gesperrt, aus fünf würden sich die Familien
gegenwärtig nicht mit Trinkwasser versorgen.
An den Umweltausschuss gab es eine Nachfrage zu dem mit dem
Pflanzenschutzmittel Bentazon belasteten Trinkwasserbrunnen Nr. 8 auf
dem Gelände des Brüeler Wasserwerks. Hier gebe es keine neuen
Erkenntnisse, so die Antwort.
SVZ erfuhr auf Nachfrage von der mea Energieagentur MV GmbH (mea),
die die Aufgaben der Wasserversorgung in Brüel wahrnimmt, dass für den
mit Bentazon belasteten Trinkwasserbrunnen Nr. 8 Proben vom Februar
2015 einen Messwert von 0,48 Mikrogramm je Liter aufweisen. Damit liege
der Wert noch immer über dem für Bentazon zulässigen Höchstwert.„Wir
halten uns weiter an die Auflage, dass Wasser des betroffenen Brunnens
nicht bzw. auch nicht verdünnt zu verwenden. Brunnen 8 ist nach wie vor
außer Betrieb“, erklärt Torsten Hinrichs, mea-Geschäftsführer.
Die mea als Betreiber des Wasserwerkes habe nach Feststellen der
Verschmutzung des Trinkwassers im November 2014 bei der zuständigen
Wasserschutzpolizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet, antwortet Dr.
Diana Kuhrau, Pressesprecherin der Wemag-Unternehmensgruppe auf die
Frage, was unternommen werde, um den Verursacher zu ermitteln. „Es wird
mit Hochdruck nach der Schadstoffeintrittsquelle gesucht. Die
Untersuchungen, die möglicherweise auch Rückschlüsse auf den Verursacher
zulassen, führt die Wasserschutzpolizei und liegen nicht in unserer
Zuständigkeit“, sagt Hinrichs. Aufgabe der mea sei es, für die sichere
Trinkwasserbereitstellung zu sorgen und dieser komme sie nach: über
zwei weitere Brunnen, die reines Wasser liefern. „Sie stehen unter
strenger Beobachtung, die Messwerte liegen unterhalb des Grenzwertes.
Das Rohwasser aus den Brunnen entspricht den Anforderungen der
Trinkwasserverordnung und ist damit für die Trinkwasserverwendung
geeignet. Es kann ohne Sorge verwendet werden“, führt Hinrichs aus. Das
Grundwasser wird aus ca. 36 Meter Tiefe gefördert.
Quelle: http://www.svz.de/lokales/sternberg-bruel-warin/wasserschutzpolizei-ermittelt-weiter-id9358366.html